"Welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen oder wer begreift, was der Herr will?"

(aus dem Buch der Weisheit 9,13-19)

 

Diese Lesungsworte, die wir am 4. September hören können, klingen für mich, als wären sie genau für uns im Jahr 2022 geschrieben. Wir müssen zur Zeit ständig überlegen, diskutieren oder ganz persönlich entscheiden was „richtig“ ist: Impfen lassen oder lieber nicht? Waffen in die Ukraine liefern oder lieber raushalten? Den Denkanstößen des Synodalen Weges folgen oder doch dessen Kritikern?

Als Christen versuchen wir sicher manche persönliche Entscheidung vor dem Hintergrund zu treffen, „was der Herr wollen würde“.

Auch dazu gibt es in diesem Text eine Hilfestellung: Hören auf den von ihm gesandten Heiligen Geist. Viele Prozesse, die um die Zukunft unserer Welt, unseres Miteinanders und gerade unserer Kirche ringen, könnte daher die Bitte um Gottes Geist sicher gut begleiten.

 

Vielleicht hilft, neben ernsthaften Beratungen, engagiertem Austausch von Argumenten, dem Kämpfen um Mehrheitsvoten einfach mal „den Mund zu halten“ und zu hören – auf den Anderen und auf die weniger lauten Hinweise des Heiligen Geistes.

Andrea Pischel-Lustig, past. Mitarbeiterin