Interreligiöser Dialog: Fachtag der Kindertageseinrichtungen in der Pfarrei St. Katharina von Siena

Der interreligiöse Dialog ist heute eines der aktuellsten und bedeutendsten Themen für Bildungseinrichtungen wie unsere, die täglich die Vielfalt religiöser und kultureller Hintergründe erleben.Am Freitag den 20.06.2025 nahmen unsere fünf Kitas am Fachtag für alle Mitarbeitenden der Katholischen Pfarrgemeinde St. Katharina von Siena teil, ein Fortbildungstag, der ganz diesem Thema gewidmet war.

 Neben den Referierenden

  • Ute Schüssler, Referentin für Religionspädagogik im Elementarbereich/Bistum Limburg
  • Dr. Dominiek Lootens, Leiter des Centre for Dialogue, Frankfurt-Riedberg
  • Jan Quirmbach, Pastoralreferent Pfarrei St. Katharina von Siena und Mitarbeitender des Centre for Dialogue

nahm das gesamte Pastoralteam der Pfarrei an diesem Tag teil. Damit bestätigen wir unser Engagement, Offenheit, Respekt und gegenseitiges Verständnis in unserer Gemeinschaft aktiv zu fördern.

 

Auch wenn unsere Kitas in der katholischen Kirche verwurzelt sind, erleben wir täglich eine bunte Vielfalt an Religionen und Kulturen. Wir sehen diese Vielfalt nicht als Problem, sondern als große Bereicherung. Sie bieten Kindern, Familien und Mitarbeitenden viele Möglichkeiten, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen.

 

Gemeinsam mit den Referierenden haben wir die bedeutende Rolle der pädagogischen Fachkräfte als Brückenbauerinnen und Brückenbauer zwischen verschiedenen Lebenswelten reflektiert. Hilfreich waren hier die interreligiöse Meditation, der Impulsvortrag sowie der Abschluss des Vormittags mit Hilfe des Mentimeters. Der Fachtag verfolgte das Ziel, den Erzieherinnen und Erziehern praxisorientierte Werkzeuge und Impulse an die Hand zu geben, um den interreligiösen Dialog im Kita-Alltag aktiv zu gestalten und zu fördern. Dabei ging es einerseits darum, eine gemeinsame Wertebasis zu schaffen und andererseits praktische Erfahrungen und Reflexionen zu ermöglichen, die unmittelbar im Kita-Alltag angewendet werden können.

 

Ein wichtiger Teil des Tages war, die gemeinsamen Werte der großen Weltreligionen kennenzulernen, wie Liebe, Respekt, Solidarität und Gastfreundschaft. In angeleiteten Austauschrunden erkannten wir zahlreiche Situationen in unserem täglichen Handeln, in denen diese Werte lebendig werden: sei es durch das aufmerksame Zuhören gegenüber Menschen mit anderen Überzeugungen oder durch die bewusste Gestaltung inklusiver Aktivitäten, bei denen kein Kind aufgrund seines Glaubens oder seiner Herkunft ausgeschlossen wird.

 

Ein besonders wichtiger Reflexionspunkt war die Erkenntnis, dass religiöse Identität niemals starr oder abgeschlossen ist, sondern sich im konstruktiven Dialog mit dem Anderen weiterentwickelt. Liebe zum Beispiel ist ein universeller Wert, der in den verschiedenen Religionen unterschiedliche Ausdrucksformen annimmt, stets jedoch als Brücke zum Mitmenschen und als Aufruf zur Fürsorge verstanden werden kann.

 

Unser Ziel ist es, dass sich alle Kinder und Familien bei uns herzlich willkommen und wertgeschätzt fühlen, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Herkunft. Interreligiöser Dialog bedeutet nicht, dass man den eigenen Glauben aufgeben muss. Es bedeutet, dass man offen für andere ist und dass man im Austausch auch selbst dazu lernen kann.

 

Wir danken allen, die diesen Tag möglich gemacht haben. Den Referierenden, den Mitarbeitenden, den Familien und besonders den Kindern, die uns jeden Tag zeigen, wie wichtig Herzenswärme und Offenheit sind.

 

Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen und unsere Kitas zu Orten zu machen, an dem jede und jeder so angenommen wird, wie sie oder er ist – mit Respekt, Freude und einem offenen Herzen.

25.06.2025 - Eleonora Rizzello, Anerkennungspraktikantin soziale Arbeit

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