Fastenzeit-Impuls #16 - Psalm 23

(auf Hohenlohisch)

 

Dr Papa nemmt me, i han ällas.

Auf seinera Waldwies kaa e veschpra,

an seim Bächla ausgruaba.

Wohl isch mr s bei am,

der leßt sich net lompa

ond zeigt mr d schenschte Weg, wo r kennt.

Au wenns amool rabaschwarz om me isch,

brauch e koi Angst han, Du bisch ja bei mr,

Dei bäramäßiga Ruah macht me stark.

Du gibsch mr s Floisch ond s Brot,

älle meine Neidhammel zom Bossa;

Du fihrsch me ens Bad fir d Gäscht zom d Hend wäscha,

ond äll Oobend han e mei Bier,

net bloß zwoi Flascha!

S Leba lang spür e: so isch guat,

Du lesch me net falla,

bei Dir derf e drhoim sei mei Leba lang.

 

Aus: Willi Habermann, Du bist mein Freund, S. 24

Übersetzung:

Der Papa nimmt mich an, ich habe alles.

Auf seiner Waldwiese kann ich vespern,

an seinem Bächlein ausruhen.

Bei ihm geht es mir gut,

er läßt sich nicht lumpen

und zeigt mir den schönsten Weg, den er kennt.

Auch wenn es mal rabenschwarz um mich wird,

brauche ich keine Angst zu haben, Du bist ja bei mir,

Deine bärenmäßige Ruhe macht mich stark.

Du gibst mir Fleisch und Brot,

allen meinen Neidhammeln zum Possen;

Du führst mich ins Gästebad zum Händewaschen,

und jeden Abend habe ich mein Bier,

nicht nur zwei Flaschen!

Ein Leben lang spüre ich: so ist es gut,

Du läßt mich nicht fallen,

Bei Dir darf ich daheim sein mein Leben lang.