Fastenzeit-Impuls #42 - Ostern – liegt an uns!

Rosen blühen im Stacheldraht,

aus dem Tod wächst Leben.

Weizenkorn wird Friedenssaat,

sterbend hingegeben.

 

Dieser Refrain eines Liedes kam mir in den Sinn, als ich darüber nachgedacht habe, was man denn über Ostern in der „dritten Corona-Welle“ sagen kann. Stacheldraht gibt´s an Gefängnismauern und Grenzanlagen, also dort, wo Menschen festgehalten werden sollen.

Das Coronavirus hält uns zur Zeit fest wie in einem Gefängnis. Aber Jesus kommt auch im Jahr 2021 in unser Gefängnis der Angst. Ist er nicht auch schon damals durch Türen gegangen, die aus Angst verschlossen waren?  Wenn wir uns auf seinen Weg begeben, wird Leben möglich, auch wenn die äußeren Begrenzungen noch da sind. Wie das konkret geht, beschreiben die Strophen des Liedes.

Einer geht den Weg des Glaubens,

legt die Hände an den Pflug;

folgt dem Ruf, geht Jesu Spuren,

Gottes Wort ist ihm genug.

 

Einer geht den Weg der Wahrheit,

fürchtet weder Hass noch Tod;

nennt beim Namen Recht und Unrecht,

Gottes Wort ist Maß und Lot.

 

Einer geht den Weg der Liebe,

teilt sein Leben, gibt es hin;

traut dem Licht der Auferstehung,

Gottes Wort gibt neuen Sinn.

 

Text: Helmut Schlegel

Melodie: Winfried Heurich

 

Jesus kommt an Ostern in das Gefängnis unserer Angst und ermutigt uns. Ob sich in dieser Welt aber wirklich etwas ändert, liegt an uns. Jesus durchdringt Türen, aber ob „Auferstehung“ nicht nur ein Wort ist, sondern konkret spürbar wird, ist unsere Verantwortung.

 

In diesem Sinne: Mutige Ostern !

 

Hanns Jörg Meiller, Pfr.